In der heutigen digitalen Welt, in der Benutzerfreundlichkeit über Erfolg oder Misserfolg eines Produkts entscheiden kann, gewinnt das Verständnis und die Anwendung von UX-Gesetzen (User Experience Laws) zunehmend an Bedeutung. Was dabei oft übersehen wird: Viele dieser Gesetze werden im modernen Design bereits auf überraschend geschickte Weise umgesetzt – bewusst oder unbewusst.

Was sind UX-Gesetze überhaupt?

UX-Gesetze sind Prinzipien aus Psychologie, Verhaltensforschung und Design, die beschreiben, wie Menschen typischerweise Informationen wahrnehmen, Entscheidungen treffen und mit digitalen Schnittstellen interagieren. Zu den bekanntesten gehören das Hick’sche Gesetz, Fitts’ Gesetz, das Gesetz der Nähe und das Prinzip der Wiedererkennbarkeit.

Geschickte Anwendung in der Praxis

Ein besonders gutes Beispiel für geschickte UX-Anwendung ist das Design von E-Commerce-Plattformen. Hier wird oft das Hick’sche Gesetz eingesetzt, das besagt: Je mehr Auswahlmöglichkeiten es gibt, desto länger dauert es, eine Entscheidung zu treffen. Moderne Shops lösen das, indem sie Produkte filtern, personalisieren oder in übersichtlichen Kategorien anzeigen – ganz ohne den Nutzer zu überfordern.

Auch das Gesetz der Nähe, ein Gestaltgesetz, findet Anwendung: Elemente, die zusammengehören (z. B. Produktbild, Name, Preis und „Kaufen“-Button), werden räumlich eng beieinander dargestellt. Dadurch wird der Zusammenhang intuitiv verständlich.

Warum ist das überraschend?

Viele Designer wenden diese Prinzipien an, ohne sie namentlich zu kennen. Sie folgen ihrem Gespür für gutes Design oder orientieren sich an Best Practices, die diese Gesetze bereits verkörpern. Die Tatsache, dass fundierte psychologische Prinzipien unbewusst richtig angewandt werden, zeigt, wie tief UX-Design bereits in der modernen Produktentwicklung verankert ist.

Die Anwendung von UX-Gesetzen im Design ist nicht nur ein Zeichen für Professionalität – sie zeigt auch, wie effektiv interdisziplinäres Wissen eingesetzt werden kann. Besonders beeindruckend ist, wie geschickt und selbstverständlich diese Prinzipien in erfolgreichen digitalen Produkten zum Einsatz kommen. Wer UX-Gesetze kennt und gezielt anwendet, kann Benutzererlebnisse nicht nur verbessern, sondern auch nachhaltige Markenerfolge schaffen.